Rise Of The Dark Lord
[Offene Szene] Here we go again - Druckversion

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Here we go again - Kaspian Serban - 04.10.2021

Kaspian hatte sich schon früh in den Zug begeben, denn im Gegensatz zu vielen anderen Schülern gab es bei ihm niemanden, von dem er sich am Bahnsteig hätte verabschieden müssen. Er war, so wie die 7 Jahre zuvor auch schon, alleine zum Bahnsteig gereist. In seinem ersten Jahr war sein Vater zwar zu diesem Zeitpunkt in London gewesen, aber er hatte ihn nicht zum Bahnsteig begleitet, sondern von ihm erwartet, dass er es selbstständig tat. Selbstständigkeit war etwas, zu dem Vlad seinen Sohn Kaspian schon sehr früh erzogen hatte und Kaspian konnte nicht behaupten, dass es je zu seinem Nachteil gewesen wäre. Es hatte seine Vorteile auf sich selbst gestellt zu sein, sein eigenes Leben zu leben und seine eigene Entscheidungen zu treffen. Nun, zumindest hatte er bisher immer geglaubt seine eigenen Entscheidungen treffen zu können, aber die Sommerferien hatten ihm gezeigt, dass es wohl nur eine Illusion gewesen war. Dass er zwar eigene Entscheidungen treffen konnte, ein eigenes Leben führen konnte, aber auch nur solange es sich in einem, von seinem Vater festgesteckten, Rahmen bewegte.

Es war seltsam wieder zurück nach Hogwarts zu kehren, denn die Ereignisse des vergangenes letzten Schultages waren noch immer lebhaft in seiner Erinnerung. Vermutlich würde er diese Bilder wohl auch niemals mehr vergessen können. Aber vielleicht war dies auch nichts schlechtes. Immerhin zeigten ihm diese Erinnerungen doch immer wieder, welcher Weg es absolut nicht wert war gegangen zu werden.

Den schwarzen Mantel hatte er fein säuberlich auf der Ablage über den Sitzen verstaut, ehe er die beiden Knöpfe an seinen Hemdärmel aufgeknöpft und diese ein Stück nach oben gekrempelt hatte. Hochgekrämpelte Hemdärmel war wohl das, was man bei Kaspian als legere Kleidung bezeichnen könnte, denn im Gegensatz zu vielen anderen Schülern in Hogwarts sah man ihn eigentlich so gut wie nie in Jeans oder T-Shirts herum laufen. Es war nicht so, dass sich derartige Kleidungsstücke nicht in seinem Besitz befanden, er trug sie einfach nur selten.

Kaspian ließ sich auf den Platz neben dem Fenster sinken und sah einen Moment lang aus dem Fenster und auf das bunte Treiben auf dem Bahnsteig, ehe er in die lederne Tasche neben sich griff und ein Buch heraus zog. Es war ein lange Reise nach Hogwarts und die ließ sich am besten mit einem Buch verbringen. Das hatte er auf seiner ersten Reise nach Hogwarts getan und auch in all den Jahren danach. Das Einzige was sich geändert hatte war das Buch in seinen Händen. Er lehnte sich auf seinem Platz zurück, schlug locker die Beine übereinander und hielt das Buch mit einer Hand in seinem Schoß. Der Lärm, der von draußen in das Abteil drang, störte ihn nicht im geringsten. Kaspian hatte schon immer ein Händchen dafür gehabt störende Geräusche einfach auszublenden.


RE: Here we go again - Hermine Granger - 04.10.2021

Mittlerweile war Hermine Granger alt genug, um den Weg nach King's Cross alleine auf sich zu nehmen. Mittlerweile hatte sie sich vorgenommen, sich bereits zuhause von ihren Eltern zu verabschieden, immerhin hatte besonders ihr Mutter immer Probleme damit loszulassen und irgendwie nahm das auch Hermine mit, auch wenn sie es nicht so zeigte, da sie stark sein wollte. Schließlich war es kein Abschied für immer, sondern auf Zeit. Und jeder von ihnen war bewusst, dass spätestens in den nächsten Ferien ein Wiedersehen bevorstand. Auch, wenn Hermine auch einige Tage in den Ferien bei den Weasleys verbrachte, war es ihr wichtig, auch Zeit mit ihren Eltern zu verbringen.
So hatte sie ihren Koffer im Schlepptau, eilte etwas; da sie nicht die letzten Plätze irgendwo haben wollte, sondern noch die Wahl haben wollte. Der Bahnsteig war fast leer. Doch zu spät konnte sie nicht sein, denn der Zug stand bereits da und sofort überkam Hermine ein wohliges Gefühl von Heimat und Geborgenheit. Sie lächelte, ging den Bahnsteig entlang und stellte fest, dass der Zug beinahe leer war. Wie früh bei Merlins Bart war sie dran? Wahrscheinlich hatte sie es schlichtweg eilig gehabt, da sie Abschiede hasste und diesen gerne hinter sich gebracht hatte. Und außerdem konnte sie es kaum abwarten, ihre Freunde wiederzusehen.

Während sie den Koffer hinter sich herzog, bereute sie es - wie jedes Jahr - so viel eingepackt zu haben. Doch in diesem Thema war selbst Hermine typisch Frau. Lieber zu viel, als zu wenig einpacken. Die Gryffindor musste über sich selbst schmunzeln und blieb dann vor einem Abteil stehen, da dort tatsächlich schon jemand saß. Es war mal wieder Hermines' Neugier, die sie packte. Klar hätte sie auch ein leeres Abteil wählen können, Plätze für Ron und Harry frei halten können. Aber hey, die beiden musste ja mal lernen, pünktlich zu sein. Der Lärm von außen war deutlich zu hören, auch wenn das noch längst nicht alles war. Schließlich würde sich in den nächsten Momenten der Bahnsteig immer mehr füllen. Sie schob die Tür auf, musterte den Unbekannten, der gar nicht so unbekannt war. Kaspian war sein Name, so viel wusste sie und, dass einige der Meinung waren, er war eher ein Nachtmensch, falls man ihn als Mensch bezeichnen konnte. Doch aus Vorurteilen und Gerüchten machte sich die junge Hexe noch nie etwas. "Ist hier noch frei? Oder erwartest du noch jemanden?", fragte sie dann einfach, wollte natürlich nicht unhöflich sein. Abwartend stand sie da, ihren Koffer hatte sie im Gang abgestellt. Zugegeben, etwas Mystisches hatte Kaspian schon an sich. Aber nichts, was abschreckend oder ähnlich war.


RE: Here we go again - Kaspian Serban - 05.10.2021

Kaspian wollte gerade eine Seite in seinem Buch umblättern, als eine weibliche Stimme an sein Ohr drang. Er hob seinen Kopf und drehte ihn in die Richtung, aus welcher die Stimme gekommen war und natürlich erkannte er die junge Frau in der Abteiltüre sofort wieder. Ein freundliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, ehe er sich mit der freien Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Wenn ich mich hier so umschaue“, sprach er mit ruhiger Stimme und deutete dann auf die freien Plätze. „Dann hast du freie Sitzplatzwahl.“ Kaspian war jetzt nicht gerade jemand der über einen besonders großen Freundeskreis verfügte und es gab auch niemand dem er einen Platz hätte freihalten wollen. Genau so wenig, wie er jemanden abwies, der so höflich nachgefragt hatte. Selbstverständlich wusste er, dass es sich bei der jungen Frau um Hermine Granger handelte. Ihres Zeichen Gryffindor und eine enge Freundin von Harry Potter. Es war ein kleines Schmunzeln das über Kaspians Lippen glitt, als ihm durch den Kopf ging, für was für Tratsch und Klatsch es doch sorgen würde, wenn eine Gryffindor und ein Slytherin sich ein Abteil teilten. Immerhin gab es genügend Schüler die der Ansicht waren, dass diese beiden Häuser niemals Freunde werden können und oftmals wurde auch gezielt dafür gesorgt, dass sich Mitglieder der beiden Häuser nicht näher kamen als zwingend notwendig. Kaspian hatte sich zwar noch nie von seinen Mitschülern sagen lassen mit wem er zu reden hatte und mit wem nicht, aber er hatte es auch noch nie direkt darauf anlegt Vorreiter in Punkto Häuserfreundschaft zu sein.

„Ich erwartete demnach niemanden“, fügte er dann noch mit einem Lächeln hinzu, bevor er das Buch zusammenklappte und neben sich auf den Sitz legte. Ruhig erhob er sich von seinem Platz und hielt Hermine die Hand hin. „Willkommen in meinem Abteil Hermine“, meinte er zu ihr, neigte kurz leicht seinen Kopf, ehe er leise und warm lachte. „Hast du Gepäck bei dem ich dir helfen kann?“ Jeder Schüler hielt es hier unterschiedlich. Manche brachten ihr gesamtes Gepäck im Gepäckwaggon unter, andere nur einen Teil und es gab sogar Schüler, die bestanden darauf alles mit in ihr Abteil zu nehmen. Ganz so als könnte jemand auf die Idee kommen den Zug zu überfallen und ausgerechnet ihr Gepäck zu stehlen. Aber Hogwartsschüler hatten eben genau so ihre Ticks wie alle anderen Personen ebenfalls.


RE: Here we go again - Hermine Granger - 06.10.2021

Selbstverständlich war Hermine bewusst, dass die meisten Slytherin nicht gut auf sie zu sprechen waren. Der Grund dafür würde Hermine zwar niemals nachvollziehen können und dennoch war ihr ebenso bewusst, dass längst nicht alle Slytherins gleich waren. Außerdem hatte sie keine Angst, schon gar nicht von Malfoy, der ohnehin wohl verloren schien. Umso froher stimmte es die junge Hexe, als Kaspian freundlich war oder zumindest so schien. Woher sollte Hermine auch wissen, wie er tickte. Sie kannte ihn nicht wirklich. Und aus Gerüchten machte sich die Braunhaarige nicht wirklich viel. "Perfekt", meinte sie und zog ihren Koffer hinter sich her, schloss die Tür vom Abteil und nahm dann seine Hand freundlicherweise entgegen, "Freut mich. Meine Name scheint dir wohl bereits bekannt zu sein .. Nun .. wo genau steht denn, dass es dein Abteil ist?" Auch, wenn es vielleicht für einige mal wieder etwas besserwisserisch rüberkam, meinte sie es nicht böse. Sie schaute sich um und suchte nach einem Namensschild oder ähnlichem, natürlich nur gespielt. "Sicher habe ich einen Koffer. Es wäre doch etwas merkwürdig, wenn ich das nicht hätte, oder?" Leicht musste sie schmunzeln. "Über Hilfe werde ich mich sicher nicht beschweren..", fügte sie noch hinzu.

Wie es schien hatte er ein Buch gelesen, was ihr natürlich gleich aufgefallen war. Hermine liebte Bücher und eigentlich störte sie nur ungerne. Bisher hatte er sich jedoch auch nicht darüber beschwert, zudem hatte er genug Zeit die Fahrt über noch zu lesen. "Was hast du denn für eine Lektüre?", fragte sie mit einem neugierigen Blick. Eigentlich achtete die Gryffindor immer darauf, was andere so für Bücher vor der Nase hatten, doch heute war sie etwas mehr damit beschäftigt, Kaspian im Auge zu behalten oder besser gesagt, ihn zu analysieren. Dass er bereits wusste, wer sie war, war nun wirklich nicht untypisch. Daher hatte sie darüber auch nicht weiter nachgedacht. "Dann hoffen wir mal, dass wir hier eine angenehme Gesellschaft reinbekommen..", murmelte sie und dachte dabei an Harry und Ron, die gewiss mal wieder beide zu spät oder eben auf den letzten Drücker hier ankommen würden.


RE: Here we go again - Kaspian Serban - 09.10.2021

Kaspian ließ Hermines Hand los, trat einen Schritt aus dem Abteil heraus und betrachtete für einen kurzen Moment die Türe, ehe er wieder ins Abteil trat. Mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen griff er nach dem Koffer und hob ihn ohne große Schwierigkeiten nach oben auf die Gepäckablage. „Ich glaube mal das Gerücht gehört zu haben, dass der Hogwarts Express einen magischen Wagen hat, indem sich das ganze Gepäck aller Schüler unterbringen lässt“, kam es mit ruhiger Stimme, während er den Koffer so sicherte, dass er selbst bei einem heftigen Abbremsen des Zuges nicht herunterfallen konnte. „Aber wir wissen ja Beide wie das mit den Gerüchten so ist.“ Mit einem letzten prüfenden Blick musterte Kaspian noch einmal den Koffer, ehe er sich zurück auf den Platz setzte, auf dem er auch vorher schon gesessen war.

Ruhig lehnte er sich mit dem Rücken zurück, schlug erneut locker seine Beine übereinander und verschränkte anschließend die Hände im Schoß. So wie er nun dasaß hatte durchaus etwas aristokratisches an sich, was aber von ihm keinesfalls bewusst gemacht wurde, sondern einfach nur seiner Erziehung zu verdanken war.

„Du bist eine Gryffindor und weißt demnach, welche Meinung man dort über die Mitglieder von Slytherin hat“, begann er mit ruhiger Stimme an zu sprechen. „Ravenclaw und Hufflepuff teilen diese Meinung wenn auch“, Kaspian machte eine kleine Pause, während er sich seine nächsten Worte überlegte. „Wenn auch nicht ganz so leidenschaftlich.“ Es war kein besonders großes Geheimnis welches er hier ansprach, denn um das zu wissen musste man einfach nur mit offenen Augen oder besser gesagt Ohren durch Hogwarts gehen. „Ich gehöre dem Haus Slytherin an und somit macht man natürlich um das Abteil, in welchem ich sitze, einen genau so großen Bogen wie in Hogwarts, wenn ich ihnen auf dem Gang entgegen komme“, sprach er weiter und auch wenn es sich durchaus um persönliche Erfahrungen handelte, war seine Stimme absolut frei von jeglicher Wertung.

„Die dominante Minderheit in Slytherin ist der festen Überzeugung, dass ich nicht in dieses Haus gehöre und meidet mich sofern es die Gelegenheit zulässt“, führte er weiter fort. „Die Mehrheit in Slytherin ist zu eingeschüchtert, um eine eigene Meinung zu haben und passt sich lieber der dominanten Minderheit an.“ Kaspian richtete für einen kurzen Moment seinen Blick aus dem Fenster, ehe er ihn wieder zurück auf Hermine lenkte. Er hatte sie die ganze Zeit über angesehen, denn für ihn gehörte es sich einfach seinen Gesprächspartner anzusehen und nicht den Blick ständig woanders hin wandern zu lassen. „Daher war in den letzten Jahren kein Schild an der Türe von Nöten, um es als Meines bezeichnen zu können“, kam er dann mit einem Lächeln zum Ende seiner Ausführung. Die ganze Zeit hatte seine Stimme einen lockeren Unterton gehabt, so würde er den Besuch eines Pubs sprechen und das hatte einfach den Grund, dass er nicht belehrend klingen wollte. Er hatte Hermine einfach nur eine Antwort auf ihre Frage, warum er das Abteil seines nannte wo doch kein Schild an der Türe hin, geben wollen. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Auf ihre Frage hin glitt sein Blick zu dem, in dunkelbraunes Leder gebundene, Buch neben ihm, bevor er es in die Hand nahm. „Ich hoffe du bist jetzt nicht enttäuscht, wenn ich sage, dass es sich hier nicht um ein Schulbuch oder gar um eine wissenschaftliche Abhandlung über drohende Folgeschäden bei längerfristigen Nutzung von Vielsafttrank handelt“, meinte er zu ihr und machte einen absolut ernsten Gesichtsausdruck, ehe er in ein leises, aber warmes Lachen verfiel. „Ich hoffe doch du nimmst mir das von eben nicht böse“, sagte er und warf Hermine einen aufmerksamen Blick zu. „Bei dem Buch handelt es sich lediglich um 20 000 Meilen unter der Erde von Jules Verne.“ Kaspian las in seiner Freizeit gerne und dabei war es ihm vollkommen egal ob das Buch jetzt von einem Mitglied der Zaubereigesellschaft geschrieben worden war oder, wie in diesem Falle, von einem Muggel. Wobei er zugegebenermaßen Muggelautoren durchaus bevorzugte.


RE: Here we go again - Hermine Granger - 15.10.2021

Wirklich? Hermine schaute stutzig. Bisher hatte sie ihren Koffer immer hinter sich hergezogen in in dem Abteil verstaut in dem sie auch saß. Das wäre Hermine ja mal ganz neu, so ein Abteil extra für Gepäck. "Wie ich in den vergangenen Jahren gelernt habe, ist mit Magie so einiges möglich. Also, warum kein Abteil mit einer Art Ausdehnzauber für Züge.", meinte sie und grinste dabei. Sie musste dabei an ihren Beutel denken, den sie oft dabei hatte, um diverse Dinge zu verstauen. Natürlichen waren größtenteils Bücher darin verstaut. Nur so zur Sicherheit, falls es mal unterwegs langweilig werden würde. Sie musterte Kaspian, versuchte ihn dabei nicht all zu lange ansehen. Sonst würde sie nur rot werden. Schließlich war Kaspian eher noch unbekannt für sie, gutaussehend allemal. Und dann auch noch nett und höflich. Sowas war mehr als selten, wie die Gryffindor fand. Doch hatte er auch etwas an sich, was mysteriös wirkte. Und zugegeben anziehend. Hermine hingegen wollte nicht, dass er von ihr falsch dachte. Was auch immer Kaspian da falsch verstehen konnte.

Sie nickte leicht, da sie ihm mit seinen Worten zustimmte. Sie kannte diese gewissen Ansichten nur zu gut und hatte diese oft genug am eigenen Leib erfahren dürfen. Angestrengt unterdrückte sein ein Seufzen. Immerhin wollte die Braunhaarige kein Mitleid erregen. "Ich muss gestehen ... ich mache diesen Bogen auch desöfteren. Aber gut begründet. Zumindest mache ich diesen um gewisse Personen, die nun mal ... leider .. Slytherin angehören. Ich denke, du kennst deine Hausgenossen selbst gut genug und am besten. Klar, es sind längst nicht alle so .. drauf." , sagte die junge Hexe. Es hatte sie wirklich nicht gewundert, dass andere auch um Kaspian einen Bogen machten. War er doch für Außenstehende wohl eher unheimlich und eben mysteriös, was abschreckte. Genau das jedoch machte Hermine neugierig. Aber selbstverständlich wollte sie ihm nicht auf die Nerven gehen. "Die Leute sind einfach stur, voreingenommen und neigen dazu das zu tun, was die Mehrheit macht." , kommentierte sie und rollte mit den Augen.

Ihre Augenbrauen gingen hoch als er weiter sprach. Kurz hatte Hermine einen schrecklichen Gedanken. Wie er so sprach und sich gab, ebenso sein Aussehen hätte er gut Snapes Sohn sein können. Und dann auch noch diese Erwähnung mit dem Vielsanfttrank, was sich jedoch widersprach. Immerhin war Snape ein wahrer Zaubertrankmeister und würde, wenn er einen Sohn gehabt hätte, dieses Talent gewiss weiter ergeben. Schnell war Hermine dran, den Gedanken wieder zu verwerfen und war dann doch über den Muggelautor überrascht. "Zugegeben, gelesen habe ich es nicht. Jedoch sind mir Kapitän Nemo's Abenteuer nicht unbekannt." , sprach Hermine und lächelte leicht. Natürlich war sie nicht enttäuscht über seine Vorliebe, was Bücher betraf. Warum auch? Er war ein freier, junger Zauberer, der durchaus Geschmack hatte und lesen konnte, was er wollte. "Und, wenn es die Abenteuer von Tim und Struppi wären .." , murmelte sie, wohlwissend; dass er wohl kaum wusste wen sie damit meinte,"jedem ist frei zu lesen, was ihm gefällt. Und ehrlich gesagt .. belächeln mich viele für meine Vorliebe .. und dafür, dass ich bereits vor dem ersten Schuljahr die Schulbücher gelesen habe." Schulterzuckend sah sie Kaspian an.






RE: Here we go again - Kaspian Serban - 16.10.2021

Leise lachte Kaspian auf, als Hermine meinte, dass er seine Hausgenossen selbst gut kannte. „Nun sagen wir, ich kenne die Hälfte von ihnen besser als mir lieb wäre und ich weiß über die Hälfte weniger als ich gerne wissen würde“, entgegnete er mit ruhiger Stimme und seine Worte waren eine deutliche Neuinterpretation einen durchaus bekannten Zitates. Aber wer die Bücher nicht gelesen hatte, der würde vermutlich auch nie darauf kommen, dass es sich bei Kaspians Worten um eine Abänderung handelte.

„Es ist schwer zu sagen, ob alles was wir tun wirklich unsere eigene Entscheidungen sind oder ob wir nicht viel eher das Resultat unserer Erziehung darstellen“, sprach Kaspian mit ruhiger Stimme weiter. „Wir alle werden durch unsere Eltern und unsere Erziehung geprägt und auch wenn so manch einer von uns von sich selbst sagt, dass er nie so werden will wie seine Eltern, so können wir uns von ihrem Einfluss nicht freisprechen.“ Es war immer einfach zu sagen, dass man nie so werden wollte wie die eigenen Eltern. Dass man es anderes oder besser machen würde, dass man sich von seiner Erziehung nicht beeinflussen lassen würde, aber letzten Endes machte man sich doch nur etwas vor. Wenn man sich für einen anderen Weg als den der Eltern entschied, dann entschied man sich nicht dafür, weil man auf einer neutralen Basis diese Entscheidung getroffen hatte, sondern man hatte sich bewusst dafür entschieden, weil er ein anderer Weg war, als der den die Eltern für einen vorgesehen hatten. Somit beeinflusste die Erziehung die Entscheidung, auch wenn man es nicht wahr haben wollte.

„Ich will keinen von ihnen in Schutz nehmen, das möchte ich gleich zu Anfang klar stellen, aber ich kenne aus eigener Erfahrung die Art von Erziehung, welche viele meiner Mitschüler zuteil wurde und glaube mir, wenn ich sage, dass es für uns nicht so einfach ist aus diesem Erziehungsschema auszubrechen, wie es für die Meisten erscheint“, erzählte Kaspian weiter und legte das Buch wieder neben sich auf den Platz. Er schloss für einen Moment leicht seine Augen und auch wenn er äußerlich vollkommen ruhig erschien, so überlegte er ernsthaft welche weiteren Worte er benutzen wollte oder auch sollte. Es war ein Thema das schwierig war und eigentlich absolut ungeeignet war für eine Reise nach Hogwarts, aber vielleicht half es ja ein wenig die starren Denkstrukturen ein wenig aufzubrechen, welche sich ganz offenbar auf beiden Seiten etabliert hatten.

„Die Zaubereigesellschaft unterscheidet sich in vielen Dingen nicht besonders von der Muggelgesellschaft“, fing Kaspian an und öffnete wieder die Augen. „In der Zaubereigesellschaft haben wir die Reinblüter und in der Muggelwelt haben wir den Adel und in beiden Gesellschaften hält sich die Minderheit für überlegen. Aber zugleich haben wir in beiden Gesellschaften einen gewissen Anspruch der von der Mehrheit an die Minderheit gestellt wird. Zum Beispiel ein bestimmtes Verhalten, was man von Mitgliedern der Minderheit schlichtweg erwartet und wenn es nicht erfüllt wird dann …“ Kaspian ließ das Ende absichtlich offen, damit sich Hermine ihre eigenen Gedanken dazu machen konnte.

„Du bist, wenn ich mich nicht irre, in England geboren und somit ist dir die königliche Familie mit Sicherheit durchaus bekannt“, sprach er weiter und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. „Und mit Sicherheit sind dir auch die Schlagzeilen bekannt, wenn sich ein Mitglied dieses Kreises wieder einmal nicht an die Etikette gehalten hat. Der Aufschrei der durch die Gesellschaft geht und in der Zaubereigesellschaft ist es nicht viel anders. Von einem Reinblüter wird stets ein tadelloses Auftreten in der Öffentlichkeit erwartet. Eine eigene Meinung zu äußern wird als Fauxpas betrachtet, der sich auf die gesamte Familie auswirkt. Wenn ein Halbblüter betrunken durch die Winkelgasse torkelt, dann interessiert das niemand. Wenn dies ein Reinblüter tut, dann kannst du dir sicher sein, dass ihm die Titelseite des Tagespropheten gehört. Adel wie auch Reinblüter müssen stets darauf achten sich innerhalb des ihnen gesetzten Erziehungsrahmen zu bewegen, wenn sie nicht Schande über ihre gesamte Familie bringen wollen und das ist der Grund warum viele von uns nach dem Mund ihrer Eltern sprechen.“ Selbstverständlich war es nicht unmöglich aus diesem Käfig auszubrechen, aber es war ein langer und beschwerlicher Weg und garantiert einer den man sich gut überlegen sollte. Kaspian hatte schon so oft mit dem Gedanken gespielt sich öffentlich zu den Ereignissen in Hogwarts oder England selbst zu äußern. Position zu beziehen, aber bisher hatte er es nie getan, weil es ihm zum aktuellen Zeitpunkt einfach nicht möglich war die Konsequenzen seines Handelns einschätzen zu können. Wenn es nur ihn alleine betreffen würde, wäre es eine deutlich leichtere Entscheidung. Aber es betraf eben nicht nur ihn alleine.

„Aber das ist vielleicht nicht gerade ein Thema, das man im der Anwesenheit einer jungen und begabten Hexe behandeln sollte“, kam es dann in einem weniger ernsten Unterton in der Stimme von Kaspian, der nun seine Haltung ein klein wenig lockerte. „Denkst du nicht auch, dass in Anbetracht der Tatsache, dass wir uns in einem Zug befinden, der von einer alten Dampflokomotive gezogen wird, Jim Knopf nicht eher angebracht wäre als Tim und Struppi?“ Kaspian neigte leicht seinen Kopf auf die Seite und sah Hermine mit einem fragenden Blick und einem kleinen Funkeln in den Augen an. Er kannte sich, auch wenn man es von einem reinblütigen Zauberer wohl am allerwenigsten erwarten würde, sehr gut mit der muggelschen Literatur aus.